Der Blick auf die zurückliegende tschechische EU-Ratspräsidentschaft durch die Generalkonsulin

Bei der Veranstaltung, die die VHS Voreifel zusammen mit dem Partnerschaftsverein organisiert hatte, lauschten im Ratssaal über 30 interessierte Zuhörer dem Bericht der tschechischen Generalkonsulin in Düsseldorf, Frau Larischová.

Die Referentin wußte den „trockenen“ Stoff der politischen, diplomatischen und bürokratischen Arbeit in Brüssel charmant und für alle nachvollziehbar zu erläutern. Tschechien hatte sich als Motto für die Ratspräsidentschaft „Europa als Aufgabe“ vorgenommen und die 5 Prioritäten gesetzt:

  • Die Auswirkungen der Krise durch den Krieg in der Ukraine
  • Energiesicherheit Europas
  • militärische Sicherheit Europas, auch vor Cyberangriffen
  • die strategische Widerstandsfähigkeit der europäischen Wirtschaft
  • die Widerstandsfähigkeit der demokratischen Gesellschaft und ihrer Institutionen.

Bezogen auf die Arbeit der Ratspräsidentschaft in Brüssel erläuterte sie:

  • dass die vielen Hintergrundgespräche und Absprachen meist wichtiger seien als die großen öffentlichen Zusammenkünfte;
  • das Zusammenspiel des Präsidentschaftslandes mit Vorgänger Frankreich und Nachfolger Schweden;
  • das (sehr erfolgreiche) Bemühen Tschechiens im 2. Halbjahr 2022, als Makler und Moderator die unterschiedlichen Ansätze aus den 27 EU-Mitgliedsstaaten zu verbinden und zu einem gemeinsamen Vorgehen, z.B. bei den Sanktionen gegenüber Russland und Belarus, zu kommen;
  • aber auch, wieviel (für die Öffentlichkeit unsichtbare) Arbeit in Politik wie auch in der Brüsseler Bürokratie hierbei geleistet worden ist.

Bei der anschließenden Diskussion bezogen sich die Fragen auch auf den neuen Präsidenten Petr Pavel sowie auf die Ausblicke der kommenden Ratspräsidentschaften, die wegen nationaler und Europa-Parlamentswahlen sicher schwierige Aufgaben vor sich haben werden.

Die anwesenden Besucher waren begeistert von der diplomatischen Darstellung mit immer klaren Aussagen und gratulierten Frau Larischová (und den Organisatoren) zu der außerordentlichen und beeindruckenden Veranstaltung.

Nach mehr als 90 Minuten bedankten sich Bürgermeister Banken für die tiefen und neuen Einblicke in die Abläufe der Verfahren in Brüssel, Frau Dr. Hausmanns im Namen der Volkshochschule Voreifel mit einem Blumenstrauß und Walter Erlenbach für den Partnerschaftsverein mit einem kleinen Glasobjekt.

Foto: Winfried Kern

Das Generalkonsulat hat auf seiner Homepage über die Veranstaltung berichtet:

https://www.mzv.cz/duesseldorf/de/wirtschaft_und_handel/ein_blick_auf_die_zuruckliegende.html