Vom 30. März bis 3. April waren wir (Winfried, Ulrike, Walter) zu Besuch in der Partnerstadt. Unsere gute Freundin Anna Benešova hat uns während der Tage außerordentlich gut betreut, danke noch einmal dafür, Anna!
Es waren aber vor allem drei offizielle Anlässe für die Fahrt:
Am Donnerstag, dem 31, März wurde die Ausstellung „Aus den Bauernhäusern von Steinschönau in die Paläste der Welt“ eröffnet, die wir an dieser Stelle am 11. Januar angekündigt hatten. Zusammen mit dem Verein SONOW, der die Restaurierung der verbliebenen Gräber auf dem Alten Friedhof organisiert, wurde im Glasmuseum ein Überblick gegeben über die wichtigsten Glashändler und ihre Familien, wie sie auch Harry Palme 1935 in seinem Manuskript „Der alte Friedhof von Steinschönau. Seine Monumente und die darunter Begrabenen, wie sie aussahen, wie sie waren, was sie taten und wo sie wohnten“ beschrieben hat.
Neben vielen Glasobjekten, die die Beziehung Steinschönaus mit der „Welt“ zeigten, und anderen Transportmitteln für den Handel waren erstmals die Kopien von zwei Putten zu sehen, die zu dem Grabmal No. 30 der Familien Heinrich und Conrath gehörten. Harry Palme hatte 1935 (S. 356) hierzu geschrieben : „Von zwei, auf Barockvoluten sitzenden flügellosen Putten flankiert, steht in der Mitte eine Madonnenstatur auf schlangenumspannter Kugel. …“ Die Madonna an der Kirchenmauer kennen wir, aber die Putten wurden im Jahre 2000 gestohlen.
Dank aussagekräftiger Bilder, u.a. in dem erwähnten Manuskript von H. Palme, konnten die Putten von zwei Studentinnen der Prager Akademie der Bildenden Künste unter der Leitung ihrer Dozentin Eva Mičková, die auch für die Restaurierungen der Grabmale verantwortlich ist, wieder erstellt werden – in der Ausstellung erst einmal aus Gips, werden sie später in dem gleichen Sandstein wie die Madonna gefertigt und dieser zu Seite gestellt.
Der zweite Anlass war der Besuch beim Bürgermeister am Freitagvormittag, dem wir die Einladung unseres Bürgermeisters zum Festakt am 5. Juli zur Feier des 20jährigen Bestehens der Städtepartnerschaft zwar schon bei der Ausstellungseröffnung am Vorabend übereicht hatten, der uns aber urlaubsbedingt totzdem durch seinen Stellvertreter willkommen heißen ließ.
Die Präsentation von SONOW über die im Vorjahr erledigten Arbeiten auf dem Alten Friedhof hat schon Tradition und war auch in diesem Jahr gut besucht. Über den Erfolg in 2021 und das Vorhaben in 2022 hatten wir bei unserer Mitgliederversammlung berichtet.
Die Restaurierung des Grabes No. 1 von Johann Christoph und Maria Elisabeth Zahn, eines der ältesten auf dem Friedhof und mit Barock- und Rokoko-Elementen, wird einschließlich der Wiederherstellung von schmiedeeisernem Zaum und Metallkreuz sowie des Neuaufbaufs der dahinter liegenden Friedhofsmauer, größere Kosten verursachen, als sie in den vergangenen Jahren entstanden sind.
Zusammen mit anderen Unterstützern wie z.B. der Region Liberec kann auch unser Verein wieder dazu beitragen, dass die Arbeiten vollständig durchgeführt werden: Neben den Spenden unserer Mitglieder in Höhe von 2.000,- € wurde auch das Legat des aufgelösten Heimatverbandes Tetschen-Bodenbach in Höhe von 3.500,- € übergeben, das wir zweckgebunden für die Restaurierung „geerbt“ hatten. Darüber hinaus wird auch der Gewinn im Rahmen des Wettbewerbs „Europa bei uns zuhause“ des nordrhein-westfälichen Ministeriums für Bundes- und Europaangelegenheiten sowie Internationales dazu beitragen, dass nach Fertigstellung im Herbst alle Rechnungen gezahlt werden können.
Der Verein SONOW und wir als Partnerschaftsverein danken noch einmal allen Spendern ganz herzlich für ihre Beiträge.
Allen Freunden und Partnern in Kamenický Šenov / Steinschönau und Umgebung sowie allen Freunden von Kamenický Šenov und Umgebung wünschen wir ein friedliches Osterfest in bestmöglicher Gesundheit.